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Akupunktur und neuropathische Schmerzen: Eine integrative medizinische Perspektive

Geschrieben von Admin | 19 Nov 2025

 

Die Herausforderung neuropathischer Schmerzen

Die Kontrolle neuropathischer Schmerzen gehört zu den komplexesten Herausforderungen in der Behandlung chronischer Schmerzen. Gekennzeichnet durch Empfindungen von Kribbeln, Brennen oder stechendem Schmerz, entsteht diese Art von Schmerz durch eine Schädigung oder Funktionsstörung des Nervensystems. Auf Grundlage kontrollierter wissenschaftlicher Studien erweist sich die Akupunktur als vielversprechender therapeutischer Ansatz, der in der Lage ist, veränderte Nervensignale zu modulieren und Betroffenen Linderung zu verschaffen.

Was sind neuropathische Schmerzen

Definition und Hauptursachen
Neuropathische Schmerzen entstehen durch Schädigungen oder Erkrankungen des somatosensorischen Nervensystems – sowohl auf peripherer als auch zentraler Ebene. Im Gegensatz zu nozizeptiven Schmerzen, die auf Gewebeschädigungen hinweisen, beruhen neuropathische Schmerzen auf einer Schädigung des Nervensystems und können daher auch nach Abheilung der ursprünglichen Verletzung fortbestehen, da die geschädigten Nerven weiterhin Schmerzsignale an das Gehirn senden.

Zu den häufigsten Ursachen zählen Diabetes (diabetische Neuropathie), Virusinfektionen wie Herpes Zoster (postherpetische Neuralgie), Rückenmarksverletzungen, Multiple Sklerose und bestimmte Chemotherapeutika. Alle Formen teilen veränderte neurobiologische Mechanismen, die den Schmerz aufrechterhalten.

Unterschied zwischen neuropathischen und muskulären Schmerzen
Während muskuläre oder nozizeptive Schmerzen eine normale Reaktion auf eine Gewebeschädigung darstellen und mit der Heilung nachlassen, bestehen neuropathische Schmerzen unabhängig von sichtbaren Läsionen fort. Sie äußern sich durch starkes Brennen, elektrische Entladungen, Überempfindlichkeit gegenüber Berührung (Allodynie) und übermäßige Schmerzreaktionen (Hyperalgesie).

Muskelschmerzen sprechen gut auf gängige Schmerzmittel an, während neuropathische Schmerzen häufig spezielle Medikamente wie Antikonvulsiva oder Antidepressiva erfordern. Diese Unterscheidung ist entscheidend für eine gezielte Therapie.

Die Rolle der Akupunktur bei Nervenschmerzen

Wie Akupunktur Nervensignale moduliert
Akupunktur wirkt stark schmerzlindernd, indem sie auf verschiedenen Ebenen des Nervensystems eingreift. Auf peripherer Ebene aktiviert die Stimulation der Akupunkturpunkte Nervenfasern, die die Schmerzübertragung hemmen können (Gate-Control-Theorie). Auf spinaler und zerebraler Ebene fördert sie die Ausschüttung von Neurotransmittern und endogenen Opioiden, die die Schmerzempfindung modulieren.

Neuere Forschungen zeigen, dass Akupunktur auch die Neuroplastizität beeinflusst – die Fähigkeit des Nervensystems, sich neu zu organisieren. Dies ist besonders relevant bei neuropathischen Schmerzen, wo überaktive Nervenschaltkreise durch Akupunkturstimulation normalisiert werden können.

 

FAQ

Ist Akupunktur bei neuropathischen Schmerzen hilfreich?
Ja. Mehrere Studien zeigen, dass Akupunktur die Intensität neuropathischer Schmerzen senken kann, indem sie nozizeptive Signale entlang der Nervenbahnen moduliert.

Bei welchen Nervenschmerz-Erkrankungen wird sie eingesetzt?
Vor allem bei diabetischer Neuropathie und postherpetischer Neuralgie, aber auch bei anderen Formen chronischer Nervenschmerzen, insbesondere CIPN, der chemotherapieinduzierten peripheren Neuropathie.

Wie wirkt Akupunktur auf das Nervensystem?
Sie stimuliert spezifische Körperpunkte, die die Signalübertragung entlang nozizeptiver Bahnen beeinflussen und so die Schmerzempfindung verringern.

Kann sie Schmerzmittel ersetzen?
Nicht in jedem Fall. In einen integrierten Behandlungsplan eingebettet kann sie den Medikamenteneinsatz verringern und die Wirkung der Therapie verstärken.